WANDERVOGEL - FREUDE FÜR MITEINANDER UND ZUKUNFT MIT ZU MEISTERNDEN SCHWIERIGKEITEN

Geschrieben von wv am . Veröffentlicht in KOMPASS

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WANDERVOGEL - FREUDE FÜR MITEINANDER UND ZUKUNFT MIT ZU MEISTERNDEN SCHWIERIGKEITEN

Du kennst mich als Optimisten. Wir haben mit dem Bund und unseren Bundestreffen Zukunftsprobleme immer noch mangelnder Zusammenarbeit. Die müssen gemeistert werden. Dafür müssen sie jedem von uns bekannt sein. Ich scheue mich nicht sie auszusprechen. Dafür brauche ich auch Dein Mitwirken. Erst einmal drüber nachdenken. Und dann Mitarbeit bzw. Hilfe beim Steinchen setzen für unseren Bund. Es lässt sich viel mehr meistern, als auf den ersten Blick zu sehen ist.

Durch die Zeit und durch Corona hat sich bei uns im Wandervogel einiges verändert. Wir sind nicht jünger geworden, und zwei große Treffen sind ausgefallen. Zum Glück hatten wir das wunderbar gelungene Erntetreffen nur mit 25 Teilnehmern. Beim Treffen selbst waren Engagement und Freude fast aller großartig, aber für die Zwischenzeiten gab es fast keine Zusagen.

In der Coronazeit haben wir uns einiges einfallen lassen und das Engagement verbessert bei Planungen für Russlandfahrt und Wandervogelmaien, Liedeinspielen, Artikelschreiben, Ausbau der Wandervogelzeitschrift, den täglichen Meldungen, dem Greifen- und dem Bundesliederheft mit vielen und einigen sehr guten Beiträgen. Das führte zum guten Ansteigen der Mitarbeitendenzahl. Auf einigen Gebieten fehlt dauerhafte Mitarbeit: Kassenführung, Innerer Kreis, Mitwirken an unserer Wandervogelzeitung, Selbsteinträge auf der Webseite, Erledigung der Gemeinnützigkeit, Bau des Musikpavillons, Einarbeitung eines Nachfolgers für mich.

Da durch die Zeit meine Kräfte weniger werden – ich merke das am kürzer werdenden täglichen Arbeitsvolumen – bitte ich doch jeden von uns Wandervögeln und unseren Freunden, mit sich zu Rate zu gehen, inwieweit sie/er mitarbeiten möchte. Es besteht dadurch, dass ich den größten Teil der Arbeit mache, die Gefahr, dass unser freudebringender und vorwärtsweisender Bund mit mir zu Ende geht. Das fände ich für Euch alle sehr traurig. Mein Kurzzeitgedächtnis mit Sätzen und Liedern lässt nach. Eine von Euch schrieb vor ein paar Tagen: “Freuen wir uns auf die schönen Treffen und Feste auf dem Rabenhof, solange es sie noch gibt.“ Sie hat recht, wenn nicht einige sich am Riemen reißen und verantwortlich täglich einen Teil übernehmen. Unser Trägerverein, der wandervogel e.v. erbt den Rabenhof, und eine Familie oder ein Paar könnten hier nach monija und mir hier leben, wenn sie den Bund in die Hand freundschaftlich und solidarisch mit den anderen weiterführen und eine Miete übernehmen, um die laufenden Hauskosten zu tragen. Wenn das nicht klappt, wird der Rabenhof wahrscheinlich verkauft. Die Rabentänzer sind auf den Rabenhof bisher angewiesen, sie könnten sich nach einer Alternative umsehen. Doch für unsere Bundestreffen würde monija wohl in ihr Haus in Drispeth ziehen, wenn ich nicht mehr hier bin. Dann hätte der Bund keine Alternative. Das heißt, wenn der Bund überleben will, entweder den Rabenhof für den Wandervogel retten, oder eine Alternative finden.

Wenn z. B. ein jüngerer Lehrer, der über seinen Beruf hinaus einen Bund mitführen kann, hier wohnen und in der Gegend unterrichten würde, dann ginge das. Wenn monija und ich nicht mehr hier sind, könnte er unsere Wohnung übernehmen. Das wäre eine Alternative. Eine andere wäre, gemeinsam ein Grundstück zu kaufen und eine Blockhütte für Fest und Übernachtungen zu bauen, oder aber bei einem anderen günstigen Hausträger unterzukriechen. Da wäre der ganze Bund von auf Dauer von Preisen abhängig, die weit über den bisherigen liegen würde. Der Rabenhof kann nur an den Wandervogel geschenkt werden, wenn der Trägerverein gemeinnützig ist. Anderenfalls wird eine erhebliche Steuer von ca. 30% fällig. Andere Möglichkeiten haben wir durchgespielt. Eine Stiftung kam nicht in Frage. Denkbar wäre noch eine Kooperation mit einem oder mehreren uns nahestehenden Bünden, vielleicht der Waldjugend, der reformjugend. Die aber haben hier in der Gegend kaum Mitglieder. Jugendbewegung ist hier in der Region wenig vertreten.

Wenn wir nun die Treffen aus Vorsicht und Sorgsamkeit auf 25 Teilnehmer begrenzen, dann müssen wir sehen, dass einerseits Neue dazu kommen, die bereit sind, sich einzubringen, andererseits müssen die mitarbeitenden Wandervögel Zugang haben. Für den Wandervogelmaien haben sich jetzt im Februar schon 40 vorangemeldet. Täglich kommen jetzt MITMACHBÖGEN von ihnen ausgefüllt zurück, auf denen teils kein oder kaum Engagement angegeben wird, die entsprechenden Felder einfach nicht angekreuzt sind. Von mehreren wird einfach gedacht, dass so vieles hier großartig lief, und es so wohl weiter gehen würde. Es bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als diejenigen 25 einzladen und zu dulden, die sich am besten einbringen oder zusagen, sich einzubringen. Was sagst Du dazu?

Manche sagen, die Zeit von Jugendbewegung und Wandervogel sei vorbei, überholt. Die Zeit der allgemeinen Jugendbewegung ist meiner Meinung nach vorbei. Aber nicht die des Wandervogels. Wir haben vom Kern her den Wandervogel neu bedacht und ihm den Zusatz NaturKultur gegeben, war ihm entspricht, da wir ja nicht nur wandern. Außerdem sind wir dafür, dass es Wandervögel am Himmel und auf Erden gibt. Und wir haben großartige Treffen und Feste, ein freudebringendes und guttuendes Miteinander in einem Bund, den viele auch Neue gern mögen und sich drin wohlfühlen. Tausende wären gern dabei, wenn sie unseren Bund in seiner jetzigen Form kennen würden. Das macht Hoffnung.

Ich habe Dir hier die komplexe Problemstellung unseres Bundes aufgeschrieben. Konsequenz bleibt: 1. Du bringst Dich mit ein und übernimmst eine Aufgabe, die Du gern laufend erfüllst. 2. Du wirbst intensiv für unseren Bund, so dass er möglichst schnell wächst, und die Voraussetzungen besser werden. Das eigene Leben selbst gestalten und das möglichst in Gemeinschaft. Das Wahre wahren und das Neue erfahren. Das sind unsere Sprüche. Ich bitte Dich, dazu beizutragen, dass das nicht bei Sprüchen bleibt. Bist Du so freundlich, mir hierzu Deine Meinung zu sagen oder zu schreiben.                               Liebe Grüße!  Dein hedo

Es ist schon fast ein Wunder, was täglich an Neuem, Wichtigem, Erfreulichen für unseren Bund geschieht und in unserer Digitalzeitung unter www.wamdervogel.info

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