WANDERVOGEL UND ZUKUNFT WELTWEIT. Stand 22.3.21

Geschrieben von wv am . Veröffentlicht in Artikel

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www17eulen a.jpg.  Artikel zum Bund.  Stand 22.3.21

WANDERVOGEL UND ZUKUNFT WELTWEIT

Was mir das Leben wert ist - Nutzung von Nischen.      10.2.21

Ich lebe im Kapitalismus, möchte Glück und gehöre zu den nur etwas Begüterten. Wir leben in einem Deutschland, das kapitalistisch (beknackt) ist, aber das beste, das Deutschland bisher bekam. Die sogenannte „Soziale Marktwirtschaft“ wäre einen Alternative, eine Übereinkunft zwischen Kapitalisten, Arbeitenden, Alten und Kranken. Der wird nur halbherzig praktiziert. Heute sind Allgemeinbildung und viele Politinformationen so gut für fast alle, dass viele sich nicht mehr einfach abspeisen lassen.

Der Kapitalismus ist wie eine Amöbe, ein Virus mit ständigen Mutationen. Die Hauptentscheidungen der Welt werden heute von Kapitalisten gefällt und liegen vielfach bei Spekulanten und Eigentümern von Riesenkonzernen im Westen wie im Osten. Sie sind Richtungsgeber für Weiterentwicklung, für Geldmärkte, Unis und Aktien. Und sie sind nicht unbedingt sozial für Mensch, Tier, Pflanzen, Klima. Im Endeffekt wollen sie, dass sie und ihre Dynastien ihre Imperien und ihre Macht weiter behalten.

Das hat für die Welt den Vorteil: Dass die Welt zumindest in einigen Teilen weiterhin lebenswert bleibt, damit genussvolles Überleben möglich ist. Das genügt jedoch nicht für die Erhaltung von Lebensräumen und Artenvielfalt und allgemein lebenswertes Leben. Hinzu kommt, dass einige Ressourcen unserer Erde knapp werden und dadurch auch das kapitalistische System in Turbulenzen kommen kann.

Die Regierungen der Welt können verwalten, und ein wenig regulieren für Umwelt, Soziales, Hilfs- oder Militäreinsetze. Am Kapitalismus können sie und auch Einzelne meiner Meinung nach höchsten mal ein Scheibchen ändern. Ich habe die Hoffnung aufgegeben, dass ich oder wir in der Gruppe dort etwas durchsetzen können. Die sogenannte Demokratie mit dem Kreuzchenmachen all vier Jahre, dass man offizielle Demokratie nennt, reicht dazu nicht.

Was ich tun kann: Ein klein wenig nützt politische Engagement durch Engagement zu Themen, die zur Bewusstseinsveränderung führen. Dazu ist laufende Information notwendig. Auch ist es im Kapitalismus möglich, sich eine Nische zu suchen, in der zu verdienen ist, und in der ich persönlich relativ glücklich bin. Ich brauche also nicht den ruhelos-ausweglosen KAFKA-WEG zu gehen. Ich kann dann aufstehen, wo direkt vor mir Unrecht geschieht, zum Beispiel einem Schläferverein angehören und im Notfall auch in hohem Alter aktiv werden, protestieren. Ich kann in einer Partei für Soziales, Klima und NaturKultur eintreten. Ich kann in einem Arbeitskreis mein Know-How einbringen.

In diesem System konnte ich mir einen mittleren Rentenanspruch erwerben, den Rabenhof kaufen und ausbauen, ihn für Treffen von Freunden und Mitstreitern ausbauen. Zusammen konnten wir den Wandervogel wiederbeleben für Erlebnisse von Kultur und Natur, als Basis für die Gewinnen von Mitstreitern, für Feste und als Nische für Menschen, die Freundschaft, Solidarität, grünes Leben, Kultur und kritische Impluse brauchen.

Ich kann mit Freunden den Lebenszweck besprechen über Not und Leid, über Liebe und Freuden, über neue Ziele, Aufgaben und Lernmöglichkeiten. Und wenn wir beim gemeinsamen Fahrten, und Feiern unsere Nischen ausbauen und uns gegenseitig freuen, stärken und unterstützen und weitere gewinnen.

Diese Überlebens- und Glücksstrategie ist ein Gedanke der ständigen Evolution. Das ist für mich Wandervogel. Unter dem Vorzeichen: Das Wahre bewahren und das Neue erfahren.

Aus einem Brief an Hubertus: Zu mir persönlich: Mein Vater und mein Großvater waren lebenslang Wandervögel, und ich bin es auch. So haben wir nie Wandervogel gelebt.. Wir kommen aus dem Wandervogel e.V. und den Fahrenden Gesellen, kennen deshalb einen gemischten Bund und einen Männerbund (mit parallelem Frauenbund.). Mein Großvater mütterlicherseits wurde in Bromberg Wandervogel und musste 1918 nach Hamburg fliehen, meine Großeltern väterlicherseits verbrannten in Hamburg im Krieg, mein Vater brachte mich zum Wandervogel, indem er 1945 als 57jähriger in unserer kleinen selbstgebauten Hütte in den Trümmern aus unserer Not für mich eine Wandervogelgruppe gründete, die schnell zu 3 Gruppen wuchs. So war ich als Zwölfjähriger schon früh dabei und bald selbst Hortenführer bei den Fahrenden Gesellen.  Immer unter der Prämisse: "Das Wahre bewahren und das Neue erfahren."

Weg in die Zukunft - Weg der Wandervögel.                                                13.1. 2021

 Es war der Traum vieler Wandervogel in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts, über Gruppendynamiken die ganze deutsche Jugend zu Gemeinsamkeiten, zum weltweiten, friedlichen Denken bringen zu können. Dabei auch die Jugendlichen mitnehmen zu können, die einen schweren Start haben. Die Nazis haben solche Gedanken gleich gekappt und die Bünde verboten und ihre eigenen Gedanken überhöht.

Das Schulsystem heute propft weiterhin Kinder fast wahllos in Schulklassen mit an die 25 Schüler in Reih und Glied und lässt die neuen Erkenntnisse der Pädagogik nicht zu.  Fast alle wissen, dass Kinder über Puppen besser lernen, dass Schüler in der Auseinandersetzung mit Schülern große Kraft entfalten, dass die Anlagen und Interessen jedes Menschen wertvoll sind und gezielt gefördert werden müssten. Jeder weiß, dass neue Lehrmittel, Laptops, Internetzugang, beste Digitalprogramm viel bewirken können, selbst im Fernunterricht. Und doch wird gezögert. Für Kinder und Jugendliche wird viel zu wenig an Innovation getan, obwohl fast jeder weiß, dass Kinder die Zukunft sind.  Die Ansätze dazu sind teils da, der Unterschied zwischen zeitgemäßen pädagogisch-psychologischen Erkenntnissen und der Schulrealität ist gewaltig.

Traum vieler Wandervögel heute ist nicht nur ein gutes Schulsystem in Deutschland mit starker Wertigkeit deutscher Sprache und flüssigem Englischsprechen und -Verstehen für alle. Ein Konzept weltweiter Erfahrung mit Gruppenreisen in ferne Länder, mit einer Stärkung für Handwerk und Ingenieurskunst, mit Stärkung der Gemütsbildung durch NaturKultur. Dazu gehört, dass die Anlagen, Vorlieben und Wünsche der Kinder besonders gefördert werden.

Wenn die USA die Bundesrepublik und Europa zwischen wollen, mehr für Militär auszugeben, so haben sie insoweit recht, als Europa es versäumt hat, für sich selbst zu sorgen. Militär, Bauern, Handwerk und besonders Kinder und Jugendliche wurden hintenangesetzt, wie das Kapital es kurzsichtig verlangt hat. Das zeigt sich immer deutlicher.

Das digitale Rechenwesen ist heute so weit, dass es die Bedürfnisse der Zukunft errechnet werden können. An den Unis brauchen wir nicht nur Virologen, die uns helfen, die medizinischen Schwächen der Globalisierung zu erkennen, sondern wir brauchen kompetente Zukunftsforscher, die eine Wertigkeit bekommen, die von der Politik akzeptiert und berücksichtig werden. Dazu brauchen wir eine Presse und Öffentlichkeitsarbeit, die der Bevölkerung die Zukunftsaufgaben deutlich macht über den Klimawandel hinaus.

Selbst tun können wir wenig, weil wir wenige sind. Wie aber Galileo sagte: „Findet einen festen Punkt, und ihr könnt die Welt aus den Angeln heben.“ Mit Freude bei Fahrten und Festen, mit NaturKultur und dynamischen Gruppenformen werden Menschen, auch Jugendliiche und sogar Kinder begreifen, dass Wandervögel überleben müssen, und dass ein guter, großer Wandervogelbund mit Miteinander und Mitmenschlichkeit, die innere Mitte eines Menschen und damit seine Lern- und Entscheidungsfähigkeiten stärkt.

Solche Gruppen können wir bilden für Jung und Alt mit einem starken Dach und basisbestimmten Treffen. Das Wort dazu kann heißen: „Mit der Heimat im Herzen die Welt erfahren.“ Wer sein Leben so selbst gestaltet, wird kompetent, selbstbewusst, lebenslangs lernbereit und durchsetzungsfähig ein Mensch für die Zukunft, für Freude, für Kinder, für Familie und für NaturKultur. Ein schwerer Weg, aber voll Freude und mit Freunden. h

Wandervogel heute und morgen                                                                      7.10.18

Du bemängelst, wir seine einseitig? Alles sei besser, als anderswo? Und findest, die meisten hängen doch dem Mainstream nach und konsumieren auf Teufel komm raus alle unverantwortlichen Sachen?

Da kann ich sagen, dass wir – ob wir wollen oder nicht – ein Abbild der Gesellschaft sind. Mit einigen, die weiterdenken, einigen, die bewusster leben, dass wir auch Neue einladen und dazu nehmen, denen unser etwas bewussteres Denken erst langsam bekannt wird. Die Verführungen durch die unverantwortliche Wirtschaft sind so groß, dass ein Agieren dagegen die meisten ausschließen oder zumindest verunsichern würde. Bequemlichkeit und Gewohnheiten kommen dazu. Und Ältere umzuerziehen geht nicht, sie müssten sich selbst umerziehen. Und das ist nicht leicht und klappt oft nicht. Wenn wir mehr Jüngere hätten und Jüngerengruppen, könnten wir eher Ansätze bieten. Besonders deshalb plädiere ich für Jüngerengruppen.

Wir haben aber auch Vorteile, die nicht wegzuwischen sind.

Wo gibt es Treffen, die weniger arrogant sind, wo gibt es so herrliche Festtafeln? Wo ist die Einstellung zu Fahrten, zu Urlauben so weltoffen? Wo wird oft und frei über Zukunft gesprochen und geschrieben? Wo unverbissen und kritisch über Geschichte gesprochen und Heimat neu definiert, wo werden Lieder, Musiken und Tänze so freundlich von guten Referenten angeboten und dann auf unseren Festen so locker genutzt? Und alles mit viel Freude und mit aufbauender Kritik? Da sag‘ mir, wo es besseres gibt?

Dass wir noch immer zu wenig Jugendlicher haben, noch immer nicht den richtigen Zugang zu weltoffenen, ökologischen Familien und noch immer nicht genug Gespräche und Aktionen, das ist auch klar.

Jegliches Rückwärtsgewandtes haben wir abgelegt und zeigen, dass der Wandervogel in ständiger Evolution und Kreativität ein offenes, weltweites Denken für Natur, Mitmenschlichkeit und Zukunftsstärke entwickelt, wie es von bisherigen Wandervogel-Kritikern wenig festgestellt worden ist.

Bei dem, was wir erreicht haben, können wir jedoch mit Freude sagen, wir haben eine gute Entwicklung, haben Freunde in aller Welt und eine Reihe guter Fürsprecher aus außerhalb. Deshalb liegt es in der Luft und kann bald geschehen, dass einflussreiche Medien und Gruppen auf unseren kleinen, aktiven und freudebringenden Wandervogelbund aufmerksam werden und für uns sprechen. 

Wandervogelzukunft  31.8.2016

Wandervogelzukunft hängt von Personen ab, die sich für den Wandervogel in Milieus an ihrem Ort und für den Bund engagieren. Die Einen mehr, die Anderen weniger. Auf jeden Fall aufbauend, milieustärkend und neue Milieus anregend und initierend. Anders geht es nicht. Die Entwicklung der vergangenen 20 bis 30 Jahre mache ich an der Arbeit einiger Personen deutlich. Allerdings ist zu sagen, dass insgesamt in diesem Zeitraum die Zahlen engagierter Wandervögel zurückgegangen sind. Ausnahmen sind einige Mileus, in denen nicht nur eine Restglut schlummert, sondern das Feuer brennt.

Seit Jahren habe ich Gerhard Neudorf und mich immer nahe beieinander gesehen. Gerhard brannte für den Wandervogel, und ich brenne für ihn. Allerdings bin ich nicht so weiter herumgekommen, um alle anderen zu kennen, die so sehr für den Wandervogel brennen und für ihn tun. Vielleich Andreas Gürke von den Weinbachern, vielleicht kalaf von der Blauen Blume. Nur kenne ich sie nicht persönlich. Und andere, besonders aus dem Westen Deutschlands kaum. Ich habe von Ihnen bisher wenig wahrgenommen, aber vielleicht arbeiten sie still vor sich hin und meine Vernetzung ist noch nicht gut genug.

Gerhard Neudorf hatte, als er im Wandervogel DB gescheitert war und wohl auch kein Fortkommen mehr sah, in Langen seinen eigenen regionale Wandervogel gegründet. Aber seine wirklichen Taten waren die Kulturinitiative und die Zeitschrift Idee & Bewegung, die er beide bedeutend machte, aus meiner Sicht für mehrere Jahre zum besten Jahrestreffen der Bünde und zur besten jugendbewegten Zeitschrift. Er hatte damit seine Arbeiten erweitert und hoffte, andere Bünde und Einzelne so für den WV zu begeistern, dass sie sich im voll widmen würden. Dieser Weg in die Breite wirkt nur bei wenigen weiter und hat nicht den Impuls für den Wandervogel gebracht, der notwendig ist. Als seine Krankheit ihn sehr mitnahm, gab er die Leitungen beider großer Arbeitsgebiete ab und wollte ein Buch über die Geschichte des Wandervogel DB schreiben. Was draus geworden ist, und ob sein Sohn Hagen das Buch zu Ende schreibt und herausbringen will, weiß ich nicht.

Die meisten Wandervögel brennen vielleicht nicht so sehr, weil sie in ihrem Leben viele Aufgaben sehen und den Wandervogel nicht als Schwerpunkt ihres Lebens. Das Leben aller hat sich geändert. Die meisten Menschen haben viele schöne, Erlebnisse und haben nicht mehr das große prägende Erlebnis des Unterschiedes zwischen ihrer Familie und ihrem Bund. Sie können es kaum noch haben, da die heutigen Wandervogelbünde so etwas wohl nur noch in seltenen Fällen vermitteln können. Die Bünde bewegen sich so, als ob sie im Aussterben begriffen seien.

Ausnahmen sind die Weinbacher mit ihren Erlebnisspielen, Fahrten und Erzählungen in bewährten, alten Gruppenformen. Da wächst in einem Männerbund etwas heran, das auch in der heutigen Zeit ankommen kann und seine Berechtigung hat, gut überlegt und Bedürfnisse des Heute berücksichtigend. Und in unserem Wandervogel e. V. gibt es einige Wenige, die auch für den Wandervogel arbeiten mit Liedern, guter Atmosphäre für Jung und Alt beider Geschlechter mit der Bildung regionaler Wandervogelmilieus. Wir versuchen im Heuhaften der Gesellschaft die Wenigen zu finden, die für unsere freie musische und naturbezogene Gemeinschaftsbildung offen sind und sich dafür engagieren wollen. Beide Wege, die des Weinbacher Wandervogels und des Wandervogel e. V. haben Chancen. Und viele kleinere Gruppen, die es gibt, haben ihre Berechtigung und auch eine Ausstrahlung.

Insgesamt mangelt es uns allen daran den starken Magnet zu erfinden, der die vielen Stecknadeln aus dem Riesengesellschaftshaufen herauszieht. Die Massenmedien stehen und nicht laufend zur Verfügung. Und mit dem Internet haben wir noch keinen großen Fischzug von interessierten erreicht. Eins ist uns aber klar: Es gibt sehr viele Menschen, die gern im Wandervogel wären und viel für ihn täten, wenn sie ihn kennten. Dazu haben wir in den vergangenen zwei Jahren viel im "Wandervogel" geschrieben und Theorien entwickelt.

Wir sollten die ganzen Artikel mal zusammenfassen und auf unsere Webseite stellen, vielleicht sogar unserem "Zunftbuch" hinzufügen. Es sind gute Gedanken dabei, denen sich viele öffnen können. Das gilt für die, die schon soweit sind, dass sie sich engagieren wollen. Da das aber bisher wenige sind, ist Theorie für die meisten nicht beste Art, um viele neue wirklich Interessierte zu gewinnen. Die beste Art dafür sind weiterhin 1. die gute, offene, freundliche und freundschaftliche Atmosphäre im Bund und 2. Gute oder sogar sehr gute Artikel, Lieder, Fotos, Filme, Musikaufnahmen zu entwickeln und per "Wandervogel", Facebook, Rundbriefen oder Webseite Interessierten zum Lesen und Anschauen zu schicken udn mit einer kleinen Einladung zu verbinden.

Es ist am besten,, unsere bescheidenen eigenen Medienmöglichkeiten zu nutzen, um gutes Beispiel zu geben mit unseren lebendigen Festen und Berichten. Die gut gediehenen Theorien sind als 2. Ebene im Hintergrund für Milieubildungen aufbauend zu nutzen und neuen wirklich Interessierten an die Hand zu geben.                 hedo

Teestubengespräche zum Thema mit hedo auch per Telefon. 0152 2198 3817.

 Einladung zum nächsten Treffen auf dem Rabenhof in Lüttenmark bei Hamburg, Rabenhof unter www.wandervogel.info / Neues / EinladungenNeues